Liebe Leserinnen und Leser,
Ende Februar, so dachte ich, ist es geschafft. Endlich keine Viren mehr. Es wird wärmer. Statt eines Himmels Grau in Grau, immer häufiger Sonne! Licht! Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Erst ereilten mein Kind erneut Schniefnase, Hals, Husten und Erschöpfung. Dann lag ich flach, schließlich mein Partner. Uns allen ging es elendig. Mal wieder waren wir krank.
Nicht nur meiner Familie geht es so. Viele Menschen erkranken, die Arztpraxen sind weiter voll. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt: Rund 5,7 Millionen Menschen hierzulande plagen sich momentan mit akuten Atemwegserkrankungen herum. Auch wenn der Winter langsam geht – die Viren haben sich noch lange nicht verabschiedet. Normalerweise kursieren sie bis in den April hinein.
Neben den klassischen Erkältungsviren verbreiten sich auch die besonders fiesen Keime. Grippeviren kursieren auf hohem Niveau – und treffen alle Altersgruppen. Auch RS‑Viren sind weiter unterwegs. Sie machen vor allem Kleinkinder krank. Plötzlich Durchfall, schwallartiges Erbrechen und Übelkeit? Das könnte ein Magen-Darm-Erreger sein, wie etwa das Norovirus. Immerhin: Der Anteil der Corona-Diagnosen ist rückläufig und auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Ist der akute Infekt dann endlich überwunden, kann ein hartnäckiger Reizhusten bleiben, oft wochenlang. Dagegen helfen nur drei Dinge, wie meine Kollegin Kira von der Brelie bei Experten und Expertinnen erfragt hat: geduldig bleiben, viel trinken – und moderate Bewegung an der kühlen Luft. Draußen kommen dann auch endlich wieder Frühlingsgefühle auf. In der Natur sprießen schließlich schon die Krokusse und Schneeglöckchen.
Vielen Dank übrigens für die zahlreichen Zusendungen Ihrer ganz persönlichen Frühlingsmomente, nach denen wir im letzten Newsletter gefragt haben! Eine Auswahl an Bildern finden Sie hier auf unserem Facebook-Account.
Ihre Saskia Heinze
Juckreiz, rote Augen und laufende Nase: Pollen vermiesen Allergikern oft den Aufenthalt im Freien. Quelle: dpa |
Achtung, Verwechslungsgefahr: Wenn die Nase läuft, kann das bei Allergikern auch schon auf Heuschnupfen hindeuten. Wie sich die Symptome von denen einer Erkältung unterscheiden lassen, hat meine Kollegin Heidi Becker erfragt – bei Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Expertin verweist auf vier Dinge:
1. Eine Erkältung kündigt sich eher langsam an. Man fühlt sich morgens schlapp, hat vielleicht Kopfschmerzen, tagsüber ist dann alles in Ordnung und erst abends geht es wieder los. Unter Heuschnupfensymptomen leidet man ganz plötzlich vom einen auf den anderen Moment. Das kann mit plötzlichen Niesattacken losgehen oder damit, dass die Augen stark tränen.
2. Dickflüssiges, gelbes oder grünliches Nasensekret ist ein Hinweis auf eine Erkältung, klares und flüssiges Sekret spricht eher für eine Allergie.
3. Bei einer Allergie hat man kein Fieber. Das kann ein Anzeichen für eine Erkältung sein. Hohes Fieber spricht eher für eine Grippe.
4. Der Erkältung ist das Wetter egal. Heuschnupfen hat man vor allem an den schönen Tagen, wenn es trocken ist.
Eine Trennung ist eine schmerzhafte Erfahrung für Menschen, die verlassen werden. Aber auch diejenigen, die Schluss machen, können leiden. Trennungscoach Torsten Geiling plädiert im Interview (+) mit meinem Kollegen Ben Kendal dafür: Auch sie haben es verdient, verstanden zu werden. Auch für sie sei es nicht einfach, die Beziehung zu beenden.
„Sie haben teils Jahre mit diesem Menschen verbracht und werden ihn vermissen, auch wenn die Beziehung nicht mehr das Richtige für sie ist", sagt Geiling. Für viele seien auch Schuldgefühle schlimm, weil sie einen Menschen verletzen, der ihnen viel bedeutet hat. Betroffene sollten möglichst offen darüber reden. „Und wenn sie niemanden zum Reden haben, können sie sich immer professionelle Unterstützung suchen", rät der Trennungscoach. Wichtig sei auch, den eigenen Anteil am Scheitern der Beziehung anzunehmen. „In einer Beziehung hat nie nur ein Partner Fehler gemacht. Das hilft langfristig dabei, nicht nur negativ über die Beziehung nachzudenken."
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Jeder und jede vierte Jugendliche nutzt soziale Medien riskant viel. Quelle: Annette Riedl/dpa |
Knapp ein Viertel der Zehn- bis 17‑Jährigen nutzt Social-Media-Dienste wie Tiktok, Instagram oder Whatsapp riskant viel. Das zeigt eine neue Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Dabei gilt als „riskante" Nutzung ein Gebrauch mit einem erhöhten Risiko für schädliche Folgen für die physische oder psychische Gesundheit. Eine exzessive Nutzung habe oft weitreichende Folgen. „Da persönliche, familiäre und schulische Ziele in den Hintergrund treten, werden alterstypische Entwicklungsaufgaben nicht angemessen gelöst", sagte Studienleiter Rainer Thomasius.
Meine Kollegin Carolin Burchardt hat sich die Studie näher angeschaut. Sie kommentiert (+): Feste Medienzeiten vorzuschreiben, diese streng zu kontrollieren und immer wieder zu mahnen, wie „teuflisch" der Sog dieser digitalen neuen Welt ist, all das bringe absolut nichts, wenn Erwachsene ihrer Rolle als Vorbilder nicht gerecht würden: wenn also auch bei Ihnen selbst das Handy in sämtlichen Lebenslagen der engste Begleiter ist – und schlimmstenfalls sogar einer echten Begegnung, etwa der mit den eigenen Kindern, vorgezogen wird.
| | | Das führt dann teilweise dazu, dass ein Kind im Hotel untergebracht wird oder auf der Couch im Jugendamt schläft. | Nils Borkowski, | Geschäftsbereichsleiter der AWO Braunschweig für Jugend- und Erziehungshilfen | | |
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Die AWO Braunschweig gibt mit 170 stationären Plätzen Kindern und Jugendlichen ein Zuhause, wenn diese bei ihren Eltern aufgrund vom Kindeswohlgefährdungen nicht mehr bleiben können. Wie überall in Deutschland bekommen sie aktuell aber deutlich mehr Anfragen, als sie bedienen können. Ein Grund, wie Borkowski uns berichtete: der dramatische Personalmangel.
Wer Corona hatte, kann langfristig Beschwerden haben. Die Rede ist dann von Long Covid. Medizinerinnen und Mediziner haben nun eine mögliche körperliche Ursache für ein Symptom gefunden: den sogenannten Gehirnnebel. Demnach verursacht die Virusinfektion eine Störung des Blutversorgungssystems im Gehirn. Die Blutgefäße werden durchlässiger und können das Gehirn schlechter von Krankheitserregern, Giften und anderen Substanzen im Blut abschirmen. Das berichtet eine Forschungsgruppe im Fachmagazin „Nature Neuroscience".
Die Forschenden sind überzeugt, dass Corona nicht die einzige Virusinfektion ist, die auf diese Weise das Gehirn schädigen kann. In den vergangenen Jahren habe sich gezeigt, dass bei vielen neurologischen Erkrankungen – etwa Multipler Sklerose (MS) – wahrscheinlich eine Virusinfektion der auslösende Faktor für die Erkrankung sei. Welche Rolle die Blut-Hirn-Schranke dabei konkret spielt, wird aktuell noch genauer untersucht.
Wer als Hebamme arbeitet, hat einen machtvollen Beruf, erzählte mir diese Woche Eva Placzek. Auch wenn es viele tolle Geburten gebe, habe sie während ihrer Ausbildung im Kreißsaal auch immer wieder eine unprofessionelle Kommunikation erlebt. Frauen wurde beispielsweise gedroht, wenn sie eine bestimmte Geburtsposition verändern wollten. Es sei selten erklärt worden, dass man sich melden solle, wenn sich eine Untersuchung schmerzhaft anfühle. Und es habe medizinische Eingriffe gegeben, bei denen vorher nicht um Erlaubnis gefragt und aufgeklärt wurde.
Werdenden Müttern rät Placzek deshalb, sich vorher gut zu informieren. „Wer viel über Schwangerschaft und Geburt weiß, fühlt sich weniger ängstlich und ist auch weniger hilflos." Wichtig sei es auch, dass man eine Vertrauensperson bei der Geburt dabeihat. Das könne der Partner sein, aber auch eine gute Freundin, die eigene Mutter. „Es braucht einfach einen Menschen, der auf einen aufpasst und in schwierigen Situationen für einen sprechen kann", rät die Hebamme.
Deike Haßler hat ein Buch darüber geschrieben, wie sich Gemüsepflanzen auf der Fensterbank anbauen lassen. „Fensterbrettgarten" (144 Seiten) ist im Löwenzahn-Verlag erschienen und kostet 24,90 Euro. Quelle: Löwenzahn-Verlag/Haßler |
Wer gärtnern will, braucht nicht viel Platz. Haben Sie es schon einmal mit dem Anpflanzen von Gemüse auf der Fensterbank probiert? Deike Haßler, selbst Expertin auf dem Gebiet, rät dazu, mit Chili, Paprika und Aubergine schon Anfang des Jahres zu starten, weil diese Pflanzen eine sehr lange Keimzeit haben. „Ab März kommen dann weitere Gemüsesorten dazu: Snack-Gurken, Tomate, Kohlrabi, Salate – alles Mögliche", erklärte sie meiner Kollegin Sarah Franke.
Gerade Tomaten seien pflegeleicht, die kleine Buschtomate sei empfehlenswert für die Fensterbank. Das ganze Jahr über können zum Beispiel Kresse und Salat wachsen. „Wenn man auch außen eine Fensterbank hat, eignet sich auch die zum Gärtnern", sagt Haßler. „Da die Pflanzen dort mehr Licht abbekommen, wachsen sie dort ein bisschen besser und schneller."
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