Liebe Leserinnen und Leser, vielleicht haben Sie es mitbekommen. Gestern war der Internationale Männertag. Ich gebe zu: Das Thema hat bei uns in der Redaktion durchaus für Erheiterung gesorgt, auch, weil zeitgleich in den Medien über den sogenannten „Eierkontrollgriff" (der Begriff war mir als Frau neu) im Rahmen der „neuen" Musterung diskutiert wurde.
vielleicht haben Sie es mitbekommen. Gestern war der Internationale Männertag. Ich gebe zu: Das Thema hat bei uns in der Redaktion durchaus für Erheiterung gesorgt, auch, weil zeitgleich in den Medien über den sogenannten „Eierkontrollgriff" (der Begriff war mir als Frau neu) im Rahmen der „neuen" Musterung diskutiert wurde.
Die etwas Älteren unter Ihnen wissen sicher, was ich damit meine. So wie mein Kollege Markus Decker, der sich in seinem Text „Ungleiche Machtverhältnisse und delikate Details: Die Musterungen kommen zurück" (+) an die Tauglichkeitsuntersuchungen vergangener Jahre erinnert: „Viele, die die Prozedur der Musterung ab Mitte der 1950er-Jahre mit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht über sich ergehen lassen mussten, verbinden damit wenig Gutes", schreibt er. Und: „Sie berichten, ‚selten etwas so Entwürdigendes erlebt' zu haben."
Die größte Angst der Männer schon damals: „der Gedanke daran, die Hose herunterlassen und anschließend husten zu müssen, so wie ‚der Griff ans Gemächt' zur Prüfung der Hoden", schreibt Decker. Nun ja, als Frau kann ich mich da nur bedingt einfühlen und verkneife mir jeglichen Kommentar …
Das Thema beschäftigt mich dennoch: Denn auch mein Sohn wird im kommenden Jahr eine Einladung zur Musterung bekommen. Und ich muss sagen, dass ich diesem Thema mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe. Dennoch sehe ich in der Tauglichkeitsuntersuchung auch etwas Positives – und damit kommen wir zum Internationalen Männertag und meinem Kollegen Thomas Paterjey zurück. Der stellt in seinem Essay zu eben jenem Tag fest: „Um die Männergesundheit ist es schlecht bestellt."
Je eher Prostatakrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Daher sollten auch Männer die Möglichkeiten zur Vorsorgeuntersuchung nutzen.
Das klingt zunächst einmal hart, liegt aber unter anderem auch daran, dass weniger als ein Drittel der Männer hierzulande die für sie potenziell lebensrettenden Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Etwa die, mit der Prostatakrebs erkannt werden soll. Immerhin die häufigste Krebsart bei Männern.
Scham spielt hier eine extrem große Rolle, wie ich in meinem Podcast Ach, komm! im Gespräch mit ZDF-Moderator Gert Scobel erfuhr. Auch er war an Prostatakrebs erkrankt und hat es letztlich seiner Frau, einer Gynäkologin, zu verdanken, dass der Krebs gerade noch rechtzeitig entdeckt wurde.
Und so besteht auch in der neuen Musterung die Chance, dass eventuelle Erkrankungen im männlichen Genitaltrakt frühzeitig erkannt werden. Immerhin nimmt Hodenkrebs gerade bei jungen Männern zu. Bei den 17 bis 37-Jährigen ist es der am häufigsten vorkommende Tumor. Hier kann die Tastuntersuchung (diesen Ausdruck finde ich deutlich passender und weniger entwürdigend!) Leben retten, denn Tumore lassen sich gut ertasten. Eine Anleitung für verschiedene Tastuntersuchungen, die Sie selbst vornehmen können, finden Sie hier.
In diesem Sinne, nur Mut zur Vorsorge und keine falsche Scham!
Haben Sie schon mal etwas von den „Blauen Zonen" gehört? Das sind Regionen auf unserer Erde, in denen die Menschen überdurchschnittlich alt werden. Eine davon ist Okinawa. Die Inseln liegen vor der Küste Japans im Ostchinesischen Meer. Auf ihnen leben zahlreiche Menschen, die hundert Jahre alt sind und älter.
Essen bewusst wahrnehmen und zelebrieren – das ist die Lehre, die „Hara hachi bu" vermitteln will.
Quelle: IMAGO/Shotshop
Als einen Grund für das hohe Lebensalter, das dort viele Menschen erreichen, hat der Langlebigkeitsforscher Dan Buettner eine besondere Ernährungsphilosophie ausgemacht. Sie trägt den entzückenden Namen „Hara hachi bu", wobei „Hara" Bauch bedeute, „hachi" stehe für die Zahl Acht und „bu" für Prozent, wie die New Yorker Ernährungsberaterin Asako Miyashita, selbst gebürtige Japanerin, meiner Kollegin Laura Beigel erklärte. Die Ernährungsweise sieht vor, dass Menschen nur so viel essen, bis sie zu 80 Prozent satt sind. Für wen diese Ernährungsweise geeignet ist und wie man merkt, dass der Bauch zu 80 Prozent gefüllt ist, das steht in Beigels Text: „Hara hachi bu" – der Schlüssel zu einem langen, gesunden Leben?.
Können Männer und Frauen einfach nur Freunde sein? Nicht wenige Menschen, zumindest die heterosexuellen unter uns, verneinen das. Unsere Autorin Irene Habich sieht das anders – schon allein aus eigener Erfahrung. Platonische Freundschaften mit Männern? Für sie überhaupt kein Problem.
Warum tun sich etliche Menschen dennoch so schwer? Im Gespräch mit dem Freundschaftsforscher und Psychologen Wolfgang Krüger geht Habich der Frage auf den Grund. Und erfährt dabei unter anderem, dass Männer andere Ansprüche an Freundschaften haben als Frauen. Und genau hier scheint einer der Knackpunkte zu liegen, warum es mit Männer-Frauen-Freundschaften manchmal „schiefläuft". Hier geht's zum gesamten Artikel.
Mein Kollege Michael Ottinger durchlebt gerade wilde Zeiten. Mit zwei Kleinkindern und dem Versuch, Job- und Familienalltag einigermaßen gerecht zwischen ihm und seiner Frau aufzuteilen, bleibt kaum Zeit zum Luftholen. Geschweige denn für politische Teilhabe, die ihm einst so wichtig war. So wie Ottinger und seiner Frau geht es vielen jungen Eltern in der Rushhour ihres Lebens. Doch wo führt das hin, wenn diese gesellschaftliche Gruppe im politischen Geschäft außen vor bleibt?
Ein Leben im Hamsterrad: Junge Eltern haben kaum die Kraft, sich außerhalb von Familie und Beruf in der Gesellschaft zu engagieren.
Quelle: IMAGO/Addictive Stock
Einen Hinweis darauf gibt der aktuelle Familienreport. Ein Großteil der Elternschaft fühle sich nicht ausreichend gefördert, heißt es dort. Das bestätigt auch die Politikwissenschaftlerin Leoni Linek: „Viele ihrer Bedarfe sind seit Langem bekannt, werden aber politisch kaum priorisiert". Sie warnt: „In einer Gesellschaft, die Lohnarbeit über alle anderen gesellschaftlich notwendigen Tätigkeiten stellt, geraten diese anderen Bereiche – Sorgearbeit, Selbstsorge und eben auch politisches Engagement – systematisch unter Druck." Ottinger fühlt das – jeden Tag aufs Neue. Seinen Text „Warum gestresste Eltern ein Problem für die Demokratie sind" können Sie hier nachlesen.
Kinder, die Gewalt durch Bezugspersonen erleben, legen ihr inneres Warnsystem ab.
Menno Baumann,
Professor für Intensivpädagogik an der Fliedner Fachhochschule Düsseldorf
Gewalt in Familien wird häufig erst dann wahrgenommen, wenn sie eskaliert, wie zuletzt im Fall von Herdecke. Diesen Vorfall hat meine Kollegin Franziska Herrmann zum Anlass für ein Gespräch mit dem renommierten Intensivpädagogen Menno Baumann genommen. Er ist seit vielen Jahren im Bereich der Erziehungshilfe und Intensivpädagogik tätig und kennt die Dynamik in Gewaltfamilien. Das gesamte Interview lesen Sie hier.
Spätestens seit der Corona-Pandemie sind die mRNA-Impfstoffe vielen Menschen ein Begriff. Nun kommen sie möglicherweise auch bald bei der Grippeimpfung zum Einsatz. Zahlreiche Pharmakonzerne arbeiten an einem entsprechenden Impfstoff. Der US-Konzern Pfizer ist diesem Ziel nun einen Schritt nähergekommen: Sein mRNA-Grippeimpfstoff konnte in klinischen Studien mehr Grippefälle verhindern als herkömmliche Influenzavakzine – hat allerdings auch mehr Nebenwirkungen. Die meisten seien mild bis moderat und nur vorübergehend gewesen, versichert Pfizer.
Zu ähnlichen Ergebnissen kam der Impfstoffhersteller Moderna, der ebenfalls an einem entsprechenden Vakzin arbeitet. Welche offenen Fragen noch zu klären sind, bevor es zu einer Zulassung der neuen Impfstoffe kommt, können Sie im Artikel meiner Kollegin Laura Beigel nachlesen.
Der oftmals dunkle November ist der Monat der Trauer- und Gedenktage – eine Zeit des Innehaltens. Mit dem Thema Trauer hat sich auch meine Kollegin Katrin Schreiter beschäftigt. Genauer gesagt mit der spannenden Frage: Wie lange das Leben eigentlich Pause machen „darf", wenn ein geliebter Mensch stirbt.
Menschen trauern ganz unterschiedlich, je nach der eigenen Vorgeschichte, dem Verhältnis zum Verstorbenen sowie der Art seines Todes.
Quelle: IMAGO/Zoonar
Dafür hat sie unter anderem mit der Berlinerin Kerstin Boden gesprochen, die vor zweieinhalb Jahren ihren Mann verloren hat. Seither zieht die 36-Jährige die beiden gemeinsamen Kinder allein groß. Für Trauer bleibt da wenig Zeit. Oft ist es allerdings auch die Gesellschaft, die dafür wenig Raum lässt: „Die Gesellschaft erwartet, dass man irgendwann mal aufhört zu trauern. Es soll möglichst alles wieder so sein, wie vorher", hat Trauerbegleiterin Nicola Rinder beobachtet. Dabei sei Trauer ein ganz normaler und Prozess, der Menschen dabei helfe, sich an die neue Situation anzupassen.
In seltenen Fällen indes kann die Trauer auch zu viel werden: „Nur etwa vier Prozent der Betroffenen entwickeln eine anhaltende und schwerwiegende Symptomatik, die wir als anhaltende Trauerstörung bezeichnen", sagt Anna Vogel, Professorin für Klinische Psychologie und psychosoziale Intervention an der Technischen Hochschule Rosenheim. Welchen Anzeichen darauf hindeuten und was in diesem Fall helfen kann, steht in Schreiters Text: Wie lange „darf" das Leben Pause machen?
Wenn die Temperaturen spürbar sinken, mehren sich Halskratzen, Infekte und trockene Haut. Viele greifen nun zu Mitteln aus der Drogerie und Apotheke. Doch auch der eigene Garten oder Balkonkasten liefern kraftvolle Rezepturen, die Symptome während der Erkältungszeit deutlich lindern können. Meine Kollegin Dorit Behrens hat mit der Kräuterfachwirtin Marion Putensen über die heilsame Kraft der Kräuter gesprochen. Das Ergebnis können Sie mit ihrem Text „Mit Rettich, Rosmarin und Ringelblume gestärkt durch die kalte Jahreszeit" nachlesen. Dort gibt es auch drei Rezepte zum Herstellen kleiner Salben und Säfte.
Die kleine Gartenapotheke hält allerlei Feines für heilsame Rezepturen bereit.
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